Wenn eine Funkverbindung hergestellt werden soll, kann man auf einen Anruf von jemand zu warten und diesem zu antworten. Für die Koordination gibt es in den Bandplänen oder im Internet zu findende Anruffrequenzen. Nach einem ersten Kontakt auf einer Anruffrequenz, wird (meist) auf eine andere Frequenz gewechselt, um diese wieder für andere freizugeben.
Falls man selber rufen möchte, sollte zunächst eine freie Frequenz entsprechend dem Bandplan gesuchen werden. Hierfür eignen sich besonders die Anruffrequenzen, da dort am ehesten andere Funkamateure zu finden sind. Die gebräuchlichsten Frequenzen sind auch in den Bandplänen oder im Internet zu finden.
Wenn eine vermeintlich freie Frequenz gefunden wurde, sollte diese zuerst einige Zeit beobachtet werden, um sicher zu sein, dass dort keine andere Funkverbindung aktiv ist. Es gibt Situationen, in denen nicht alle Stationen gehört werden und dennoch deren Verbindung gestört werden könnte. Falls nach zwei Minuten keine erkennbare Benutzeraktivität festgestellt wurde, sollte durch Rückfrage kurz geklärt werden, ob doch andere Stationen aktiv sind. Dann kann ein Anruf gestartet werden. Bei Relais entfällt das lange Reinhören, da hier alle Stationen auf der Ausgabe gehört werden.
Oder es kann ein allgemeiner Anruf an alle gestarten werden:
"CQ CQ Allgemeiner Anruf von DL1RSF D-L-1-R-S-F" (3x)
International hat sich die Abkürzung CQ (Englisch: Seek you, d.h. Suche dich) durchgesetzt: "CQ de DL1RSF".
Die Art des Anrufes ist nicht von der Betriebsart abhängig. Bei SSTV (Erklärung: Bildübertragung) wird der Anruf im Bild, beim Sprechfunk in Sprache, in Morsecode oder bei Fernschreiben in Schriftform geführt. Allerdings unterschieden sich die Anruffrequenzen für unterschiedliche Betriebsarten, so gibt es spezielle Aktivitätszentren für digitale Betriebsarten oder auch für Stationen, die an Wettbewerben, so genannten Contesten, teilnehmen.
Manchmal soll nicht gezielt eine bestimmte Person, aber auch nicht alle Stationen mit CQ angerufen werden. Hierfür kann der allgemeine Anruf eingeschränkt werden. Wenn zum Beispiel nur ein bestimmtes Land angerufen werden soll: "Allgemeiner Anruf an österreichische Stationen von DL1RSF" oder "CQ OE de DL1RSF". OE steht im letzten Fall für den Landeskenner von Österreich. Der Anruf muss nicht speziell auf ein Land beschränkt sein. Der Zusatz DX kennzeichnetst auf Kurzwelle einen Anruf an Stationen außerhalb des eigenen Kontinents. Auf UKW gelten schon Verbindungen über 300 km als DX-Verbindungen, sodass hier zusätzlich der eigene Standort (Erklärung: Locator) angegeben wird.
Natürlich sollte der Anruf an die jeweiligen Bedingungen des Ziellandes angepasst werden, weil es weniger erfolgversprechend ist, eine spanische Station in Deutsch anzurufen als in der Landessprache oder teilweise auch in Englisch. Auch die Uhrzeit, die in dem Land für den Amateurfunk freigegebenen Frequenzen und die Jahreszeit kann einen Einfluss auf den Erfolg einer Verbindung haben. Im Gespräch wird ein Rapport, technische Daten der Gerätschaften sowie Allgemeines ausgetauscht.
Zur Bestätigung und Erinnerung wird nach einer besonderen Funkverbindung eine QSL-Karte ausgetauscht. Der digitale Sprechfunk findet im Amateurfunk mittlerweile mit den folgenden Systemen: D-Star, DMR, MOTOTRBO, C4FM oder Tetra statt. Auf Kurzwelle wird FreeDV genutzt.