Ausbreitung / Frequenzbereiche |
"Von dort erreiche ich dich bestimmt nicht", so einfach kann dies nicht gesagt werden. Die Ausbreitung von Funksignalen hängt stark von der Frequenz, Antenne, Sendeleistung und den Funkbedingungen ab.
Aktuelles Funkwetter (von hamqsl.com und gooddx.net):
From The DXrobot
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VHF Aurora : | ||
144 MHz Es in EU : | ||
70 MHz Es in EU : | ||
50 MHz Es in EU : |
Infos: (pdf) Understanding HF propagation reports auf qsl.net/co8tw
http://www.qsl.net/co8tw/Understanding%20HF%20propagation.pdf
Es folgen weitere Infos zur Ausbreitung von:
Ausbreitung auf Langwelle
Der niedrigste Frequenzbereich, den Funkamateure für ihre Übertragungen benützen dürfen liegt bei 135 kHz. Diese Frequenzen werden als Langwelle bezeichnet und folgen bei der Ausbreitung der Erdkrümmung. Vernünftige Antennen für Langwelle sind jedoch riesig!
In Deutschland geht der für Amateurfunk erlaubte Bereich von 135,7 - 137,8 kHz.
Mittelwellenausbreitung
Auf Mittelwelle dürfen Amateurfunkübertragungen zwischen 1810 und 2000 kHz durchgeführt werden. Neuerdings ist seit Mitte 2012 auch der Frequenzbereichs 472 - 479 kHz (630m-Band) mit geringer Sendeleistung und Bandbreite zugelassen.
Für die Übertragung von Mittelwellen ist sowohl die Bodenwelle als auch (nachts) die Raumwelle von Bedeutung.
Kurzwellenfunk-Shack [Shack = Funkbude]
Eine der wichtigesten Frequenzbereiche für Fernverbindungen im Amateurfunk sind Kurzwellen, das sind Funksignale mit einer Frequenz zwischen 3 und 30 MHz. Die Wellenlänge beträgt zwischen 10 und 100m. Die Wellenlänge ist der Abstand zwischen zwei gleichen Schwingungszuständen.
Kurzwellen breiten sich zum einen über die Bodenwelle und auch über die Raumwelle aus. Die Bodenwelle ist die Welle, die "direkt" vom Sender (Oberflächenwelle und Direktwelle) empfangen wird, also ohne Einfluss der Ionosphäre. Die Dämpfung der Oberflächenwelle nimmt mit steigender Frequenz zu. Die Reichweite der Direktwelle ist vor allem für niedrig hängende und flachstrahlende HF-Antennen gering und beträgt meist nur circa 10-100 km.
Richtig interessant für die weltweite Ausbreitung ist die Raumwelle. Raumwellen sind die Wellen, die in den Himmel gestrahlt werden und an Schichten der Ionosphäre und an der Erdoberfläche reflektiert werden. Mehrfach Reflektionen sind möglich und zwar Erde-Ionosphäre-Erde-Ionsphäre-Erde, aber auch Mehrfachreflektionen innerhalb verschiedener Schichten in der Ionosphäre. Allerdings kann es hierdurch zu kurzzeitigen Auslöschungen kommen, die als Fading bezeichnet werden.
Dadurch wird eine extrem große Reichweite erzielt. Weil die Reichweite der Bodenwelle nach etwa 100 km aufhört, die Sprungdistanz der Raumwelle, Skip genannt, aber unter Umständen mehrere 1000 km betragen kann, ist im Bereich von 100-1000 km kein Signalempfang möglich. Man befindet sich in der Toten Zone.
Für den Amateurfunk stehen diese Frequenzbereiche [Bänder] im Kurzwellenbereich (in Klammern die ungefähre Wellenlänge - Bandbezeichnung) zur Verfügung:
Die Bänder 30m, 17m und 12m sind nach der World Amateur Radio Conference (WARC) benannt. Sie wurden erst 1979 für den Amateurfunk freigegeben und auf ihnen finden keine Conteste statt.
Die Bedingungen auf Kurzwelle schwanken sehr stark auf den verschiedenen Frequenzenbereichen.
Diese sind stark von der Tageszeit, Jahreszeit und der Sonnenaktivität abhängig. Generell bestehen tagsüber auf den höheren und nachts auf den niedrigeren Frequenzen auf Kurzwelle bessere Verbindungsmöglichkeiten.
Fernverbindungen zu Stationen außerhalb von Europa werden für europäische Kurzwellenstationen als DX-Verbindungen bezeichnet.
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Das Funkgerät Yaesu FT-847 | eingestellt ist eine Frequenz im 2 Meter Band
Auf den höheren Frequenzen sind ganz andere Bedingungen vorhanden. Die Funksignale breiten sich ungefähr auf Sichtweite aus. Deshalb sind von Bergen und erhöhten Standorten im Allgemeinen größere Reichweiten möglich. Zudem gibt es nicht so starke Ausbreitungsschwankungen wie auf Kurzwelle. Mit Troposcatter sind bei guten Bedingungen Reichweiten um die 700 km möglich. Durch besondere Wetterlagen wie Inversion können die Signale in der Atmosphäre gebeugt und somit noch weiter gehört werden. Des Weiteren reflektieren auch so genannte sporadische E-Schichten bei besonderen Bedingungen die Frequenzen bis ungefähr 200 MHz.
Die Beugung von Funkwellen nimmt mit steigender Frequenz zwar ab, jedoch werden Signale mit höherer Trägerfrequenz und dadurch kürzerer Wellenlänge i.A. besser reflektiert. Daher sind teilweise auch ohne Sichtverbindung noch Funkverbindungen möglich. Mit sehr großem Aufwand können deshalb auch Funkverbindungen über den Mond getätigt werden. Auch die Reflexion an Meteoritenspuren (Meteorscatter) und an Regenwolken (Rainscatter) ermöglicht kurzzeitig höhere Reichweiten. Außerdem stehen auf den Bereichen über 30 MHz dem Amateurfunk hohe Bandbreiten zur Verfügung, sodass hier Sprache in hoher Qualität und Daten mit großer Geschwindigkeit übertragen werden (Fernsehen).
Es gibt über 30 MHz zahlreiche dem Amateurfunk zugeteilten Frequenzbereiche: (in Klammern die ungefähre Wellenlänge)
Auf diesen Frequenzbereichen werden schon Verbindungen über 300 km als DX bezeichnet.
Beachten Sie auch die Hinweise zur Benutzung des Bereiches um 50 MHz (6-Meter-Bandes):
Beschränkungen auf 6 Meter
Im Amateurfunk werden auch Übertragungen über einem modulierten Laserstrahl durchgeführt.
Am 04./05. April 2007 wurde beispielsweise der Entfernungsrekord für Fernsehübertragung auf 460 THz (sichtbarer roter Laserstrahl) von Tom, DL9OBD und Wilfried, DJ1WF gebrochen. Die überwundene Stecke lag bei 83,3 km.
In den Links findet man weitere Dokumentationen, Berichte und Informationen zu SHF, EHF-Funk und Laser-ATV im Amateurfunk.
Aufbau eines Lasers nach Hannover [mit freundlicher Genehmigung von Wilfried, DJ1WF]
Anmerkung:
Die Amateurfunkbänder werden häufig auch mit ihren gerundeten Wellenlängen bezeichnet.
So ist es im Sprachgebrauch durchaus üblich, wenn beispielsweise auf 14,030 MHz eine Verbindung mit Amerika herstellt wurde, erzählt wird, dass auf dem 20-Meter Band eine Verbindung nach Amerika zustande kam.
[Angaben für Deutschland - weltweit gibt es teilweise zusätzliche oder weniger Bereiche]
Innerhalb der zugeteilten Amateurfunkbereiche gibt es Frequenzbereiche für unterschiedliche Betriebsarten (vgl. Funkverkehr), die von der IARU (International Amateur Radio Union) festgelegt werden. Diese Bandpläne haben den Status als Empfehlung, sollten allerdings von jedem Funkamateur beachtet werden.