Jede Funkstelle besitzt im Amateurfunk ein Rufzeichen. Dies sollte auch genannt werden. Leider besteht eine große Verwechslungsgefahr der einzelnen Zeichen, wenn nur die Buchstaben ausgetauscht werden.
So kann zum Beispiel leicht ein B mit einem P oder ein A mit einem H verwechselt werden.
Daher wird ein Buchstabieralphabet verwendet. Hier hat sich das ICAO-Alphabet oder auch NATO-Alphabet durchgesetzt:
Alpha
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Bravo
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Charlie
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Delta
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Echo
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Foxtrott
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Golf
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Hotel
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India
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Juliett
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Kilo
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Lima
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Mike
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November
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Oscar
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Papa
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Quebec
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Romeo
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Sierra
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Tango
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Uniform
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Victor
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Wisky
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X-Ray
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Yankee
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Zulu
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[Tabelle: Fragenkatalog für Klasse A - 2002]
Die Zahlen von 0 bis 9 werden in Englisch übertragen.
Um Verwechslungen mit dem Buchstaben O zu vermeiden, wird beim Notieren der Zahl 0 ein Strich durch die Null gezogen:
Möchte ein Funkamateur jemanden seinen Standort mitteilen, könnte er den Ortsnamen (z.B. Berlin) oder seine Adresse nennen. Damit kann der Empfänger aber unter Umständen wenig anfangen oder er möchte die Lage seines Gesprächspartners genauer erfahren. Die Übermittlung von GPS-Koordinaten ist recht fehleranfällig und zeitintensiv und daher nicht zu gebrauchen.
Unter Funkamateuren wird aus diesem Grund weltweit die Locatorangabe nach IARU (Maidenhead-Locator) zur Nennung der geografischen Lage verwendet. Dazu wurde die Welt in ein Raster aus verschiedenen Großfeldern aufgeteilt, die sich weiter untergliedern, wodurch eine immer genauere Standortbestimmung möglich ist.
Deutschland liegt in den Großfeldern JN und JO. Der gesamte Locator ist normalerweise insgesamt 6 Zeichen lang und besteht aus zwei Buchstaben (dem Großfeld), einer Zahl und wieder zwei Buchstaben. Beispielsweise beschreibt JN47NQ den Nord-Westen von Konstanz
Der Locator für den eigenen Standort kann mit einer Locatorkarte oder mit Hilfe von Internetseiten ermittelt werden.
Locatorkarten werden folgendermaßen gelesen:
Die ersten beiden Buchstaben bestimmen das Großfeld. Danach folgt eine Unterteilung mit zwei Zahlen, die ein Rechteck beschreiben.
Als letztes folgen wieder zwei Buchstaben, um das Rechteck nochmals zu unterteilen. Hierfür gibt es ein Koordinatensystem von A bis Z an den Rändern des "Nummernfeldes". Der erste der letzten beiden Buchstaben wird horizontal (X-Achse) und der zweite vertikal (Y-Achse) abgelesen.
Der IARU-Locator lässt sich einfach übermitteln und bestimmt relativ genau die Position des Funkamateurs. Die Verwendung des Locators ermöglicht auch die einfach Bestimmung der Luftlinien-Entfernung (QRB) zwischen zwei Standorten, die in den meisten Amateurfunk- und Logprogrammen implementiert ist.
Zur Erleichterung und zur schnelleren Abwicklung des Funkverkehrs in Telegrafie (z.B. Morsen) wurden die sogenannten Q-Gruppen eingeführt. Die dreistelligen Buchstabenkombinationen sind Abkürzungen und bedeuten in allen Ländern in der jeweiligen Landessprache das selbe.
Beispiele für Q-Gruppen:
QSL? für "Geben Sie mir Empfangsbestätigung?"
QSL für "Ich gebe Ihnen Empfangsbestätigung."
QTH? für "Welches ist Ihr Standort?"
QTH.... für "Mein Standort ist ...."
Die Q-Gruppen werden teilweise auch im Sprechfunk verwendet. Dabei werden den Q-Gruppen oft auch andere Bedeutungen gegeben,
dabei steht:
Übrigens werden Q-Gruppen nicht nur im Amateurfunk verwendet. Die Gruppen von QAA bis QNZ sind dem Flugfunk und der Bereich von QOA bis QQZ dem Seefunk zugewiesen. Die Reihe von QRA bis QZZ kann von allen Funkdiensten benutzt werden.
Zur Bewertung eines Funksignals (Rapport) wird im Amateurfunk in der Regel das RST-System benutzt.
R steht für Readabilty, S für signal strange und T für Tone
Eine Tonbewertung wird meist nur bei Morseübertragungen oder anderen digitalen Betriebsarten gegeben. Bei der Bewertung eines SSTV-Signals wird nach RSV bewertet, wobei V für Video Qualität steht und in fünf Stufen gegliedert ist.
Readability (Lesbarkeit) | Strange (Signalstärke) | Tone (Tonqualität) | |||
1 | nicht lesbar | 1 | kaum hörbares Signal | 1 | äußerst roher Wechselstromton |
2 | zeitweise lesbar | 2 | sehr schwaches Signal | 2 | sehr roher, unmusikalischer Wechselstromton |
3 | mit Schwierigkeiten lesbar | 3 | schwaches Signal | 3 | roher Wechselstromton, leicht musikalisch |
4 | ohne Schwierigkeiten lesbar | 4 | mittelmäßiges Sinal | 4 | leicht roher Wechselstromton, mittelmäßig musikalisch |
5 | einwandfrei lesbar | 5 | ausreichendes Signal | 5 | musikalisch modulierter Ton |
6 | gut hörbares Signal | 6 | modulierter on, leichter Triller | ||
7 | mäßig starkes Signal | 7 | unstabiler Gleichstromton | ||
8 | starkes Signal | 8 | gefilterter Gleichstromton, etwas Brummodulation | ||
9 | äußerst starkes Signal | 9 | reiner Gleichstromton | ||
Zusätze: -a- durch Aurora verzerrter Ton -x- kristallklarer stabiler Ton -c- chirp -k- klicks |
[Tabelle: Fragenkatalog für Klasse A - 2002]
Für genauere Beurteilungen einer Aussendungen gibt es noch das SINPO-System, das aber normalerweise im Amateurfunk nicht verwendet wird.