Relaisfunkstelle |
Ein direkter Funkverkehr zwischen (Funk-)Stationen ist oft nicht möglich, wenn diese beispielsweise durch einen Bergrücken voneinander getrennt sind.
Daher werden sogenannte Relais oder Repeater genutzt, die zum Beispiel auf Bergspitzen errichtet werden, um eine indirekte Verbindung zwischen den Stationen zu ermöglichen.
Das Relais agiert hier als "Vermittler" und wartet auf der sogenannten Eingabefrequenz auf Signale und sendet alles, was es auf der Eingabefrequenz empfängt, wieder auf der Ausgabefrequenz ab.
Der Funkamateur sendet folglich auf der Eingabefrequenz und hört danach auf der Ausgabefrequenz, um seine Gegenstation über die Relaisfunkstelle aufzunehmen.
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Frequenzbereiche, in denen europäische (Sprechfunk-)Relais typischerweise zu finden sind:
Eingabefrequenzen (MHz) |
Ausgabefrequenzen (MHz) |
Shift Differenz aus Ausgabe- und Eingabefrequenz |
|
HF 29 MHz |
29,560 bis 29,590 |
29,660 bis 29,700 |
100 kHz |
VHF 144 MHz |
144,9750 bis 145,1875 |
145.5750 bis 145,7875 |
600 kHz |
UHF 430 MHz |
430,950 bis 431,9875 |
438,550 bis 439,5875 |
7,6 MHz |
UHF 430 MHz |
430,4125 bis 430,5750 |
439,8125 bis 439,9750 |
9,4 MHz |
UHF 1200 MHz |
1270,025 bis 1270,700 |
1242,025 - 1242,700 1298,025 - 1298,975 |
+/- 28 MHz |
UHF 2300 MHz |
2321,000 bis 2322,000 |
2365,000 bis 2370,000 |
44 - 48 MHz |
Tabelle: Sprechfunk (FM / DV)-Relaisfrequenzen im 10m, 2m, 70cm, 23cm und 13cm-Band Quelle: Darc Bandpläne
Der Bereich zwischen der Eingabe- und Ausgabefrequenz wird Shift genannt.
Zunächst muss das Relais geöffnet werden. Dies geschieht mittels der Aussendung eines 1750 Hz Ton oder einem speziellen CTCSS-Ton auf der Eingabefrequenz. Dafür haben die meisten Funkgeräte einen Tonruf eingebaut, aber mit ein wenig Übung kann man diesen Ton auch durch Pfeifen selber erzeugen.
Falls das Relais den Tonruf empfangen hat, meldet es sich mit seinem Rufzeichen. Die Ausgabe des Rufzeichens der Relaisfunkstelle erfolgt entweder über Morsecode oder bei neuerer Technik auch mit einer Sprachausgabe.
Wenn dies erfolgreich war, dann kann erneut die Sendetaste betätigt werden und die eigentliche Verbindung begonnen werden. Dies kann zum Beispiel mit einem CQ-Ruf geschehen: "Allgemeiner Anruf von DL1ABC"
Falls das Relais längere Zeit nichts mehr auf der Eingabefrequenz empfangen hat, dann "fällt es ab" und muss erneut geöffnet werden.
Weil Relaisstationen meist an exponierten Standorten aufgestellt werden, kann durch die Benutzung eines Relais meist auch mit geringer Sendeleistung eine große Reichweite erzielt werden.
Über Relaisstationen werden folglich Funkkontakte zu Stationen ermöglicht, die ansonsten aufgrund von Bergen oder anderen Hindernissen nicht erreicht werden könnten.